Schulterprobleme durch Riss der Rotatorenmanschette: Oft sind beide Schultern betroffen

Von Cornelia Scherpe
20. Februar 2014

Der Begriff "Rotatorenmanschette" hat sich sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten inzwischen eingeprägt. Gemeint ist dabei die Gemeinschaft aus vier Muskeln in der Schulter. Da die Gelenkpfanne der Schulter deutlich kleiner als die Gelenkpfanne der Hüfte ist, müssen die Muskeln besonders gute Arbeit leisten, damit bei Bewegungen das Gelenk alles stabil bleibt.

Konsequenzen eines Risses der Rotatorenmanschette

Diese Stabilisierungsfunktion hat man in den Begriff einfließen lassen. Durch Unfälle, heftige Bewegungen beim Sport oder Krankheiten kann es geschehen, dass es zu einem Manschettenriss kommt. Einer oder mehrere Muskeln erleiden also einen Riss und dies bringt zum einen massive Schmerzen mit sich und zudem eine Bewegungseinschränkung.

Höheres Risiko für beiseitige Ruptur

Hat ein Patient in der einen Schulter diese Form der Verletzung, so hat er offenbar auch ein erhöhtes Risiko dafür, dass eine vergleichbare Ruptur in der anderen Schulter auftritt. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie aus Deutschland.

Die Forscher hatten mit 110 Menschen gearbeitet, wobei 55 gesunde Kontrollpersonen darunter waren. Die übrigen 55 Teilnehmer hatten bereits eine Operation hinter sich, da sie eine Ruptur in der Rotatorenmanschette erlitten hatten.

Alle Teilnehmer wurden von den Orthopäden eingehend untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Probanden, die bereits eine Schulter-OP hinter sich hatten, oft in der gegenüberliegenden Schulter bisher unerkannte Probleme hatten.

Die Verletzungen dort waren noch so gering, dass sie keine Schmerzen verursachten, doch die für die Ärzte waren die Einrisse bereits erkennbar. Früher oder später hätte die andere Schulter also auch einen Riss der Rotatorenmanschette erlebt. Betroffen waren ganze 67,3 Prozent der Patienten. Von den gesunden Teilnehmern fand man nur in elf Prozent der Fälle einen Einriss.

Regelmäßige Untersuchung anhand eines Screenings erforderlich

Die Forscher legen daher den Gedanken nahe, bei bereits operierten Patienten mit einer Ruptur in der einen Schulter künftig regelmäßig ein Screening beider Schultern durchzuführen. So können weitere Einrisse rechtzeitig erkannt werden.

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