Schumacher endgültig im Mittelmaß angekommen

Bisher sieht es so aus, als hätte sich Michael Schumacher sein Comeback besser sparen können

Von Matthias Bossaller
13. Mai 2011

Die Euphorie war groß, als Michael Schumacher im Dezember 2010 sein Comeback in der Formel 1 bekannt gab. Doch auch in der zweiten Saison sieht es so aus, als ob sich das der Rekordweltmeister hätte ersparen sollen.

Der 42-Jährige war angetreten, um mit Mercedes Siege zu feiern. Die Realität sieht so aus: Schumacher landete noch kein einziges Mal unter den ersten drei Fahrern. Meist rangiert er im grauen Mittelfeld. Für einen ehrgeizigen Piloten wie ihn ist das völlig unbefriedigend. Fahrer wie sein Landsmann und Weltmeister Sebastian Vettel, Lewis Hamilton oder Fernando Alonso bestimmen das Geschehen auf der Rennstrecke. Es hat den Anschein, als ob der Formel-1-Oldie mit den vielen technischen Neuerungen nicht zu recht kommt, die seit seinem Rücktritt im Jahr 2007 dazugekommen sind.

Jüngere Kollegen von Schumacher sind besser auf Formel 1 unter heutigen Bedingungen eingestellt

Das Energie-Rückgewinnungssystem Kers oder die verstellbaren Heckflügel verlangen einen anderen Fahrstil als früher. Der Kerpener hat zwischen den Rennen auch nicht mehr die Möglichkeit Testfahrten zu absolvieren, um an der Technik des Boliden zu arbeiten. Das ist das, was den akribischen Arbeiter Schumacher früher auszeichnete. Für Nachbesserungen bleibt heutzutage nur das Rennwochenende.

"Die Generation, die das in den vergangenen Jahren gelernt hat, ist da sicher im Vorteil", sagt Schumachers Sportchef Norbert Haug. Ein Grund für sein Absacken ist sicherlich das Alter. Viele Kollegen wie Weltmeister Vettel oder sein Teamgefährte Nico Rosberg sind jünger und fitter. Sie haben sich besser auf eine Formel 1 eingestellt, die sich ständige Regeländerungen und technische Neuerungen auszeichnet.

Viele Experten gehen davon aus, dass Schumacher einsieht, nicht mehr um die Spitze mitfahren zu können und deshalb nach der Saison endgültig aufhört.