Schwarznarbenkröten breiten sich in Madagaskar aus: Gefahr für die heimische Tierwelt

Von Alexander Kirschbaum
6. Juni 2014

Madagaskars einzigartige Tierwelt ist in Gefahr. Grund ist die Schwarznarbenkröte, die sich derzeit völlig ungehindert auf dem Inselstaat ausbreitet.

Kröteninvasion bringt Ökosystem der Insel ins Ungleichgewicht

Ursprünglich kommt die Schwarznarbenkröte aus Südostasien und hat in Madagaskar nichts verloren, doch ein australischer Doktorand hat zufällig mehrere Exemplare auf der Insel entdeckt. Anscheinend sind die Tiere in Schiffscontainern als blinde Passagiere auf die Insel gelangt. Das wahre Ausmaß der Invasion ist noch nicht bekannt, allerdings hätte ein Ausbreiten der Kröten dramatische Folgen für das Ökosystem.

Pläne zur Eindämmung der hohen Amphibienzahl

Die Eindringlinge sind nicht nur giftig, sondern auch Überträger von amphibischen Krankheiten. Zudem kann ihre Zahl in kurzer Zeit extrem ansteigen, da ein einziges Weibchen bis zu 40.000 Eier legt. Da die Zeit drängt, sprechen sich Forscher in der Fachzeitschrift "Nature" dafür aus, die Invasion der fremden Art im Keim zu ersticken, um ein drohendes Artensterben zu verhindern.

Über mögliche Gegenmaßnahmen sind sich die Experten allerdings noch nicht einig. So könnten entweder die erwachsenen Kröten gejagt, oder auch die Eier zerstört werden. Darüber hinaus würden neue Zäune die wanderungsfreudigen Amphibien am weiteren Vordringen in neues Terrain hindern. Ein drastisches Mittel wäre zudem, ganze Teiche trockenzulegen, damit die Weibchen keine Eier mehr legen können.