Schwedische Studie: Bestimmte Gen-Variante erschwert vielen Alkoholikern das Aufhören

Von Frank Hertel
18. November 2011

Claudia Fahlke arbeitet als Wissenschaftlerin an der Universität Göteborg in Schweden. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Alcohol and Alcoholism" berichtet sie über eine Studie mit 40 Männern und 10 Frauen, die alle wegen Alkohol-Problemen eine Therapie absolvierten. Fahlke untersuchte die Gene der Teilnehmer und fand heraus, dass jeder und jede Dritte eine bestimmte Variante des Dopamin-D2-Rezeptor-Gens aufwies. Diese D2-Variante trifft man häufig bei Alkoholikern.

Fahlke wollte nun wissen, ob die Personen mit dieser Gen-Variante größere Probleme dabei haben, vom Alkohol endgültig loszukommen. Deshalb befragte sie alle Teilnehmer nach 1,5 Jahren über ihren Alkoholstatus. Insgesamt hatten 75 Prozent der Teilnehmer einen Rückfall erlitten. Aus der Gruppe ohne die D2-Variante waren 53 Prozent rückfällig geworden, aus der Gruppe mit dieser Variante waren es 89 Prozent.

Es war vorher schon bekannt, dass Menschen mit diesem Gen-Typ ein besonders hohes Risiko tragen, frühzeitig zu sterben, wenn sie Alkoholiker sind.