Schweizer Datenschützer prüfen Microsofts neues Betriebssystem Windows 10

Die Datensammelwut des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 10 stößt bei vielen Datenschützern auf heftige Kritik. So bezeichnete die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Windows 10 als "eine Art private Abhöranlage", die Nutzer bis zum letzten Klick überwache.

Microsoft sammelt dabei Daten wie etwa

• Name,
• Alter und
• Geschlecht,

aber auch

• eingekaufte digitale Güter oder
• angesteuerte Internetseiten.

Es ist nicht klar, was genau mit diesen Daten geschieht.

EDÖB soll überprüfen, ob Microsoft 10 gegen geltendes Recht verstößt

Nun hat sich auch der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) in die Diskussion eingeschaltet. Ausgehend von einer Forderung der Piratenpartei Schweiz soll nun der EDÖB Windows 10 genau unter die Lupe nehmen und, falls erforderlich, Microsoft empfehlen Änderungen im neuen Betriebssystem vorzunehmen.

In Deutschland wacht das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht über Microsoft, da der Konzern seine Deutschland-Zentrale in der Nähe von München hat. Einige weitere Länder - darunter Russland - prüfen ebenfalls, ob die Datensammelei des Betriebssystems gegen geltendes Recht verstößt.

Auch ein Verbot von Microsoft 10 ist nicht vollkommen ausgeschlossen

Sollte der US-Software-Konzern mögliche Empfehlungen des Schweizer Datenschutzbeauftragten ablehnen oder nicht einhalten, könnte dieser die Angelegenheit dem Bundesverwaltungsgericht als nächsthöhere Instanz zum Entscheid vorlegen. Die letzte Instanz wäre das Bundesgericht. In letzter Konsequenz könnte dies sogar ein Verbot des Betriebssystems nach sich ziehen.

Empfehlung von EDÖB an die Nutzer

Schon jetzt rät der EDÖB Nutzern genau zu überlegen, ob sie Windows 10 tatsächlich nutzen wollen. Sollten sie es installieren, sei es jedoch ratsam, über die Systemeinstellungen die Datensammelwut von Microsoft so gut wie möglich zu unterbinden.