Schweizer Volksentscheid soll Zuwanderer stoppen - auch "Sozialschmarotzer" aus Deutschland

Von Dörte Rösler
14. Januar 2014

Die Angst vor Zuwanderern ist international. Auch unsere Nachbarn führen derzeit eine heftige Debatte über Arbeitsmigranten und ungeliebte Ausländer. In der Schweiz stehen allerdings nicht nur Rumänen und Bulgaren im Fokus: die Eidgenossen pflegen auch Ressentiments gegenüber Deutschen.

Während die Diskussion in Deutschland vorwiegend an Stammtischen und in der CSU stattfindet, macht sich jenseits des Bodensees die Schweizerische Volkspartei (SVP) gegen Neulinge mobil.

Mit ihrer Volksinitiative setzte sie durch, dass die Schweizer am 9. Februar an den Wahlurnen über die Zukunft der Zuwanderung abstimmen dürfen. Bei einer Umfrage im Dezember sprachen sich 36 Prozent der Bürger für eine Einwanderungsbremse aus.

Deutsche Fachkräfte in der Schweiz

Geht es nach den Plänen der SVP, wird es künftig strenge Kontingente für Ausländer geben. Das träfe auch die Deutschen: momentan leben rund 300.000 Bundesbürger in der Schweiz. Nach den Italienern bilden sie mit 16 Prozent die zweitgrößte Migrantengruppe. In Krankenhäusern sind mittlerweile vier von zehn Arztstellen mit Deutschen besetzt.

Ob die Eidgenossen aufgrund von Einwanderern tatsächlich um ihre Arbeitsplätze und ihren Wohlstand fürchten müssen, ist fraglich. Geschürt wird die zuwanderungsfeindliche Stimmung von simplen Parolen.

Wirtschaftsverbände engagieren sich deshalb aktiv in einer Gegenkampagne zum Volksentscheid. Sie brauchen gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland.