Schwierige Studienlage für junge Patienten

Von Katharina Cichosch
27. Juni 2012

Die Hyposensibilisierung ist eine Methode, die bei vielen Allergikern gute Erfolge verspricht. Dabei werden die Allergie auslösenden Stoffe in geringer Konzentration je nach Verfahren zum Beispiel über die Mundschleimhaut aufgenommen oder direkt ins Gewebe gespritzt. Hierdurch soll das Immunsystem nach und nach an die Allergene gewöhnt werden, was die allergischen Reaktionen bei erfolgreicher Therapie verringern oder sogar ganz beseitigen kann.

Die European Academy of Allergology and Clinical Immunology hat jetzt eine Stellungnahme zum Thema Hyposensibilisierung veröffentlicht, das sich insbesondere mit der Wirksamkeit des Verfahrens bei Kindern auseinandersetzt. Dabei betonen die Experten, dass die Studienlage bei jungen Betroffenen je nach gewählter Methode und vorhandenen Beschwerden (also beispielsweise Asthma, Heuschnupfen oder allergische Reaktionen auf Hausstaub und Tierhaare) oft dürftig ausfalle. Die Gründe hierfür sind vielfältig, nicht zuletzt sprechen oftmals ethische Bedenken gegen die Teilnahme von Kindern an bestimmten Studienmodellen.

Gleichzeitig betont die EAACI jedoch, dass die Wirksamkeit der sublingualen Therapieform (Aufnahme der Allergene über die Mundschleimhaut) beispielsweise bei Kindern mit Heuschnupfen inzwischen sehr gut erforscht sei. Allgemein gehen Experten von einer guten Wirksamkeit der Hyposensibilisierung auch bei Kindern aus; einige nehmen sogar an, dass junge Patienten noch besser auf die Therapie ansprechen als bereits erwachsene Betroffene.