Schwuler darf kein Auto fahren

Von Ingo Krüger
16. Mai 2011

Ein homosexueller Mann darf nach Ansicht einer Behörde in der süditalienischen Hafenstadt Brindisi kein Auto fahren. Die Verwaltung gab an, dass sie Cristian Friscina aufgrund seiner sexuellen Orientierung nicht für befähigt halte, ein Fahrzeug zu führen. Sein Schwulsein sei eine psychische Störung.

Schon während seiner Militärzeit bekam Friscina Probleme. Er hatte Kameraden von seiner Homosexualität erzählt und musste sich daraufhin in einem Armeekrankenhaus untersuchen lassen. Diese Information gaben die Ärzte an die Behörde in Brindisi weiter. Nicht zum ersten Mal hat in Süditalien ein Schwuler seine Fahrerlaubnis verloren.

Vor einigen Jahren hatte ein Sizilianer seinen Führerschein abgeben müssen. Er erhielt als Ersatz lediglich eine Fahrberechtigung für Behinderte, die nur für ein Jahr galt. Der Mann hatte auf Schadenersatz geklagt und 20.000 Euro als Entschädigung erhalten.