Sein Gleichgewicht wieder finden - Tipps und Übungen gegen den Schwindel

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. April 2014

Dass einem hin und wieder schwindelig ist, sei es, weil man sich in große Höhen begibt oder weil man sich zu schnell erhoben hat, ist nicht weiter problematisch und in diesem Fall verschwindet das Gefühl auch schnell wieder.

Doch bei manchen Personen kommt es immer wieder, gerade ältere Menschen sind regelmäßig davon betroffen. Gerade im höheren Alter gibt es einige Faktoren, die den Schwindel auslösen können, so etwa die Einnahme von Medikamenten, eine nachlassende Sehkraft, eine Innenohrerkrankung oder auch Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Die Ursachen sind vielfältiger Natur, häufig kommt es beispielsweise durch kleine Kalziumkristalle, die sich im Innenohr bilden. Auf diese Weise wird die Signalübertragung zum Gehirn gestört, sodass es zu Gleichgewichtsstörungen kommt.

Generell sollte man bei einem Schwindelanfall versuchen, einen festen Punkt zu fixieren und sich vor allen Dingen nicht ständig Sorgen machen, es könnte zum nächsten Anfall kommen oder eine bösartige Erkrankung dahinter stecken. Viele Patienten fangen damit an, sich weniger zu bewegen, doch damit erhöhen sie das Schwindelrisiko wieder, da deren Muskelkraft abnimmt.

Behandlung und hilfreiche Übungen

Um gegen den Schwindel anzugehen, sollte zunächst herausgefunden werden, welche Ursachen dahinter stecken. So können zum Beispiel schlechte Blutdruckeinstellungen, Demenz im Anfangsstadium oder auch eine Hüftarthrose eine Rolle spielen.

Dann wird ein individueller Therapieplan zusammengestellt, an dem Physiotherapeuten, Ärzte und Ergotherapeuten beteiligt sind. Hier wird überprüft, wie gut der Patient noch laufen kann und wie viel Kraft er in den Beinen hat. Anschließend werden Trainingsübungen absolviert, die aus Gleichgewichts-, Bewegungs- und Kraftelementen bestehen.

Übungsbeispiele

- "In den Stand kommen":

Man setzt sich auf die Vorderkante eines Stuhls und steht dann langsam auf, ohne sich dabei irgendwo abzustützen. Der Oberkörper sollte nach vorne gebeugt und die Arme nach vorne ausgestreckt werden. Anschließend setzt man sich langsam wieder hin und wiederholt die Übung mehrmals.

- "Auf Linie bleiben":

Man stellt sich aufrecht hin, die Füße stehen dabei eng zusammen. Dann gilt es, das Gleichgewicht zu halten; als Hilfsmittel können die Arme zum Ausbalancieren genutzt werden. Geübtere sollten die Füße voreinander stellen, als würde man auf einer Linie stehen. Anschließend die Füße wechseln.

- "So weit, wie es geht":

Im Sitzen dreht man den Kopf mehrmals langsam nach links und rechts sowie nach oben und unten. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, macht man diese Übung anschließend im Stehen.

- "Strecken und beugen":

Diese Übung erfolgt im Stehen, die Füße stehen dabei hüftbreit auseinander. Die Arme werden nach oben gestreckt, dann beugt man den Oberkörper und streckt die Arme nach unten.

- "So tun, als ob":

Man steht vor einer Wand, die Arme sind ausgestreckt, berühren die Wand jedoch nicht, auch nicht, wenn man den Oberkörper nach vorne beugt. Anschließend richtet man den Oberkörper wieder auf. Etwas schwieriger ist die Übung, wenn man sich noch weiter wegstellt und für die Übung einen Ausfallschritt macht.