Selbstjustiz bei "Roast Busters" - Neuseelands Polizei ist gegen mutmaßliche Vergewaltiger machtlos

Von Melanie Ruch
7. November 2013

Auf ihrer Facebook-Seite prahlten die "Roast Busters", eine Gruppe von männlichen Jugendlichen aus Neuseeland, mit zahlreichen und teilweise minderjährigen betrunkenen Mädchen Sex gehabt zu haben. Die neuseeländische Polizei hat bereits mehrere Anzeigen von Opfern erhalten, die von Vergewaltigung sprachen.

Keine Anklage wegen unzureichender Beweise

Doch bislang reichten die Beweise nicht für eine Anklage gegen die Gruppe aus. Die Facebook-Seite der "Roast Busters" ist zwar inzwischen verschwunden, doch die Empörung bei der Bevölkerung bleibt. Vor allem die Empörung über die Untätigkeit der Polizei ist groß.

Ein Täter Polizistensohn?

Nachdem bekannt wurde, dass einer der "Roast Busters" offenbar der Sohn eines Polizeibeamten ist, wird der neuseeländischen Polizei vorgeworfen aus diesem Grund nicht zu handeln. Doch die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Nun rufen immer mehr Neuseeländer in Internetforen und sozialen Netzwerken zur Selbstjustiz auf. Die Polizei warnt die Bevölkerung vor solch drastischen Maßnahmen und appelliert stattdessen an weitere Opfer sich bei der Polizei zu melden und Anzeige zu erstatten. Sollte die Bevölkerung Selbstjustiz ausüben, werde man die mutmaßlichen Vergewaltiger unter Polizeischutz stellen müssen, so die Polizei.