Selbstmord in der Familie führt zu erhöhtem Psychoserisiko bei Kindern

Von Nicole Freialdenhoven
11. Februar 2014

Was geht in kleinen Kindern vor, die erleben müssen, dass ein Elternteil Selbstmord begeht? Einer schwedischen Kohortenstudie zufolge sind diese Kinder einem weitaus höheren Risiko ausgesetzt, später im Leben eine Psychose zu entwickelten.

Dies ergab die Untersuchung der Daten von rund einer Million schwedischer Kinder, die während ihrer Kindheit den Tod eines engsten Familienmitgliedes, d.h. Vater, Mutter oder Geschwister, miterleben mussten.

Dabei wurden auch Todesfälle miteinbezogen, die sich schon während der Schwangerschaft der Mutter ereigneten.

Erhöhtes Psychoserisiko in der Kindheit

Während letzteres keinen Einfluss auf die spätere Entwicklung des Kindes hatte, zeigte sich bei Kindern zwischen der Geburt und dem 13. Lebensjahr ein erhöhtes Risiko für eine Psychose ab. Je früher das Kind einen Todesfall verkraften musste, umso höher war das Risiko, später im Leben psychisch zu erkranken.

Dabei waren plötzliche Todesfälle wie Selbstmorde oder ein Unfall mit Todesfolge häufiger der Grund für eine Psychose als ein natürlicher Tod.

Psychische Betreuung ist wichtig

Ausschlaggebend war dabei auch, wie die Kinder mit Stress umgingen. Die Forscher empfehlen, in Zukunft verstärkt darauf zu achten, dass kleine Kinder nach einem Todesfall in der engsten Familie besser psychologisch betreut werden und in den folgenden Jahren verstärkt auf ihre psychische Gesundheit geachtet wird.