Sensor im Gehirn als Schutz vor Demenz im Fraunhofer-Institut entwickelt

Von Nicole Freialdenhoven
6. November 2012

Experten schätzen, dass etwa fünf bis zehn Prozent aller Demenzerkrankungen in Europa darauf zurückzuführen sind, dass aus unerklärten Gründen der Druck im Gehirn ansteigt. Dadurch wird die Durchblutung gestört, was wiederum zu einem schleichenden Absterben von Gehirnzellen führt.

Bislang war es für Mediziner jedoch schwierig, eine entsprechende Diagnose zu stellen, da für eine solche aufwändige Messverfahren notwendig waren, die mehrtägige Klinikaufenthalte erfordern.

Dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) ist es nun jedoch gelungen einen Sensor zu entwickeln, der Risikopatienten ins Gehirn implantiert wird und sich von außen per Funk lesen lässt. Kommt es zu Überdruck im Gehirn, gibt der Sensor automatisch Bescheid. Der Patient kann den Sensor über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg tragen und braucht lediglich regelmäßig für die Messungen ins Klinikum zu kommen.

Frühere Sensoren lebten nie länger als einige Tage, da die bisher verwendeten Hüllen aus biologisch verträglichem Kunststoff Feuchtigkeit durchließen. Das Fraunhofer-Institut entwickelte dagegen eine neue Hülle aus hochwertigem Metall, dass den Sensor tatsächlich abdichtet und so langfristig vor Feuchtigkeit schützt.

Das medizinische Gerät, das auf der MEDICA Fachmesse in Düsseldorf zum ersten Mal präsentiert wird, misst zur Zeit noch zwei Zentimeter in der Breite und einen Zentimeter in der Höhe und soll noch weiter verkleinert werden, ehe es den ersten Versuchspersonen implantiert wird.