Sex ohne Kondom und seine unbekannten Folgen

Von Cornelia Scherpe
4. September 2014

Wer ohne Kondom mit einem Partner ins Bett geht, der nimmt dabei viele Risiken in Kauf. Die meisten denken dabei an eine ungewollte Schwangerschaft und sind beruhigt, wenn die Partnerin versichert, dass sie hormonell verhütet. Andere Risiken gehen den meisten nicht durch den Kopf. Maximal denkt man noch an den HI-Virus und glaubt dem gegenüber anzusehen, ob er HIV-positiv ist.

Abgesehen davon, dass man die Infektion nicht auf den ersten Blick sieht, gibt es noch viele weitere Risiken, die für zu viele einfach unbekannte Folgen sind. Wer denkt schon an Herpes genitalis oder Syphilis? Der Begriff Chlamydien sagt den meisten gar nichts und Gonorrhö und HPV klingt genauso seltsam. Das ist sehr bedenklich, da all dies Nebenwirkungen des ungeschützten Geschlechtsverkehrs sein können und die Zahl der Fälle besonders in den letzten Jahren zugenommen hat.

4.500 Neuinfektionen mit Syphilis, 3.000 mit HIV

Darauf weist hierzulande das Robert Koch-Institut hin. Die Zahl der Infektionen mit dem Syphilis-Erreger lag 2012 beispielsweise in Deutschland bereits bei 4.500 Neuinfektionen. Im Vergleich dazu: Neue HIV-Fälle gab es im selben Jahr "nur" 3.000 mal. Das zeigt deutlich, wie die unbekannten Geschlechtskrankheiten um sich greifen.

Der Grund liegt ganz eindeutig in einer zu geringen Aufklärung der Bevölkerung. Die Menschen wissen teils überhaupt nicht, worauf sie sich einlassen. Anders sieht das beispielsweise in England aus. Dort erfolgt eine gute Aufklärung in allen Schichten und gemeinsam mit umfassender Prävention kann man dort die Zahl der Infektionen gering halten.

In Deutschland kümmert sich vor allen Dingen die DSTIG, die "Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit" um die nationale Lage. Es gibt an vielen Punkten Handlungsbedarf und dessen will man sich jetzt annehmen.