Sexualakt kostet männliche Gämse viel Kraft
Ein österreichisches Forscherteam rund um Professor Walter Arnold von der Uni Wien hat jetzt Gämse untersucht, die in freier Wildbahn und hier bevorzugt in Bergregionen wie den Alpen zu Hause sind. Dabei ging es unter anderem um die Frage, wieso männliche Tiere unter bestimmten Umständen schneller versterben als Weibchen.
Während ihrer über einen längeren Beobachtungszeitraum angelegten Studie entdeckten die Wissenschaftler, dass geschlechtsreife Männchen offenbar schlechtere Überlebensprognosen bei Parasitenbefall aufwiesen als zum Beispiel Weibchen oder Jungtiere. Eine Erklärung hierfür sehen die Wissenschaftler in dem Geschlechtsakt selbst: Weil dieser im wahrsten Sinne des Wortes sehr viel Energie verbrauche, hätten die geschlechtsreifen Gämsböcke weniger Reserven zur Bewältigung von Krankheiten.
Weiterhin fiel den Wissenschaftlern auf, dass jedoch längst nicht alle Gämsböcke schneller dahingerafft wurden als Weibchen und Jungtiere derselben Population: Böcke, die eines von zwei verschiedenen Genen aufwiesen, waren offenbar besser gewappnet gegen den kräftezehrenden Parasitenbefall. Dabei brachte ihnen dieses Gen jedoch nur dann einen tatsächlichen Überlebensvorteil, wenn ihre Immunabwehr zum Beispiel in Folge von Krankheiten und zusätzlichen Kälteperioden tatsächlich auf die Probe gestellt wurde.