Sexualleben der Deutschen: Studie zur Zufriedenheit am Sex

Sexuelle Aktivität und Beschwerden in Deutschland

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2022

Eine interessante deutsche Studie mit dem Titel "Gesundheit und Sexualität in Deutschland" hat vor einiger Zeit rund 5.000 Männer und Frauen befragt, wie sie ihr eigenes Sexualleben empfinden. Zugleich wurden weitere Punkte, etwa körperliche Krankheiten und psychische Leiden, erfragt.

Zunächst einmal gaben 80,4 Prozent der Männer an, in den letzten zwölf Monaten einen Sexualkontakt gepflegt zu haben. Bei den Frauen waren es mit 72,1 Prozent etwas weniger. Unterteilt nach Altersklassen waren Menschen im mittleren Alter am aktivsten. Interessant war für die Forscher, dass zwar im Seniorenalter die Häufigkeit des Sex abnimmt, die älteren Semester aber keineswegs weniger Freude am Sex haben. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Sexleben bleibt erhalten.

Zudem ergab die Studie, dass Menschen in einer längeren Partnerschaft im Schnitt etwas seltener Sex haben. Dies hatten bereits ältere Untersuchungen gezeigt.

Deutlich wurde für alle Altersklassen und beide Geschlechter, dass die Freude am Sex unmittelbar mit körperlichen und seelischen Beschwerden zusammenhing. Wer die eigene Gesundheit im Schnitt als nur mittelmäßig oder noch schlechter einstufte, hatte zum einen weniger häufig Sex und gab zum anderen auch weniger sexuelle Zufriedenheit an.

Sexuelle Beschwerden sehr häufig

Insgesamt berichtete ein Drittel der Männer und sogar fast 50 Prozent der Frauen von sexuellen Beschwerden. Stark beeinträchtigt waren 13,3 Prozent der Männer, wobei am häufigsten eine Erektionsstörung (6,6 Prozent) oder ein verfrühter Samenerguss (4,5 Prozent) als Probleme angegeben wurden. Die erektile Dysfunktion betraf vermehrt die älteren Männer, während eine verfrühte Ejakulation eher in der Gruppe jüngerer Männer als Problem angegeben wurde.

Bei den Frauen waren 17,5 Prozent von starken sexuellen Beschwerden betroffen. Eine verminderte Libido war mit 6,9 Prozent das größte Problem und Orgasmusstörungen mit 5,8 Prozent folgten auf Platz zwei. Bei genauerer Betrachtung fühlten sich Frauen vor allem dann in ihrer Freude am Sex eingeschränkt, wenn sie häufig beim Akt von Schmerzen betroffen waren.