Sexuell übertragbare Krankheiten auf dem Vormarsch: Deutsche ahnungslos

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juni 2014

Obwohl sich sexuell übertragbare Infektionen (STIs) immer weiter ausbreiten, sind Deutsche im Allgemeinen ahnungslos. Dies ergab eine Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die anlässlich des bevorstehenden STI-Fachkongresses durchgeführt wurde. Demnach hatten zwar rund 90 Prozent der Befragten schon einmal etwas über Gonorrhoe oder Syphilis gehört, aber Trichomonaden oder Feigwarzen waren weitgehend unbekannt.

So erwähnten auf die Frage "Welche STIs kennen Sie?" nur 10 Prozent Chlamydien, 7 Prozent Feigwarzen und gar nur 3 Prozent Trichomonaden, die Entzündungen der Geschlechtsorgane und Harnwege auslösen können. Feigwarzen können dagegen bei Frauen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöhen und Chlamydien sogar zur Unfruchtbarkeit führen.

Da passt es ins Bild, dass nur ein Viertel der Frauen bis 25 Jahren schon einmal ein kostenloses Chlamydien-Screening durchführen ließ - bei den meisten ist dessen Existenz ganz einfach unbekannt. Kondome bieten zwar einen guten Schutz gegen STIs, jedoch können sie das Infektionsrisiko nicht 100%-ig ausschließen. Daher sind regelmäßige Untersuchungen für sexuell aktive Menschen sinnvoll, so die BZgA.