Sind Mentholzigaretten gefährlicher?

Mentholzigaretten als beliebter Rauchereinstieg bald verboten

Von Katharina Cichosch
24. November 2014

Dass Rauchen ungesund ist, weiß inzwischen jedes Kind. Als noch gefährlicher gelten aber Zigaretten mit frischem Aroma - Menthol, eine Variante, die auch Altbundeskanzler Helmut Schmidt bevorzugt.

Doch die Tage des Genussmittels sind gezählt: Die amerikanische Zulassungsbehörde, die Food and Drug Admission, diskutiert ein Verbot und auch in der EU müssen Raucher ab 2020 auf ihre Mentholzigarette verzichten. Die frisch schmeckenden Glimmstängel gelten als typischer Einstieg, weil er bei Nichtrauchern den anfangs oft als unangenehm empfundenen Tabakgeschmack überdeckt.

Starke Schädigung durch angenehme Inhalation

Nun legt eine Studie nahe, dass die Kombination aus Menthol und Nikotin noch in anderer Hinsicht bedenklich ist: Pharmakologe Kenneth Kellar, vom Georgetown University Medical Center, und sein Team untersuchten die Auswirkungen von Mentholzigaretten auf die Rezeptoren der Atemwege. Diese erkennen Tabakrauch im Normalfall als schädlich, wodurch die Inhalation erschwert wird.

Den Effekt kennen Nichtraucher, die bei einmaligem Zigarettenkonsum oftmals husten müssen, zumindest aber schwerer inhalieren können. Die Studie zeigte jedoch, dass Menthol diesen Mechanismus offenbar lahmlegt - die Rezeptoren werden außer Kraft gesetzt. Hierdurch inhalieren Mentholraucher tiefer, was zu noch stärkeren Schädigungen durch den inhalierten Tabakrauch führen könnte.