Sind vor dem Gesetz alle gleich? Die meisten Deutschen bezweifeln es

Jugendliche Täter bekommen vielen Deutschen zufolge zu milde Urteile

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. November 2010

Im Artikel 3 des Grundgesetz heißt es "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich", aber die meisten Deutschen bezweifeln dies, obwohl auch rund zwei Drittel auf die Gesetze und auch die Gerichte vertrauen.

Über bekannte Anwälte und zu milde Urteile

So haben die Roland-Rechtsschutz-Versicherung und das Institut für Demoskopie Allensbach eine Studie erstellt, die ergeben hat, dass viele Befragten bessere Chancen auf ein günstiges Urteil sehen, wenn man sich in einem solchen Fall einen bekannten Anwalt leisten kann, oder auch das Urteil vom jeweiligen Richter abhängt.

Kritik übten 74 Prozent der Befragten an der Länge der Verfahren und 60 Prozent finden, dass besonders bei jugendlichen Tätern oft zu milde Urteile gefällt werden. Angst vor einem Prozess haben nur wenige, doch würden auch 60 Prozent eine eventuelle Beteiligung als unangenehm empfinden, besonders Ältere und Frauen.

So wollen auch mehr als die Hälfte der Befragten einen Prozess vermeiden, selbst wenn sie sogar im Recht sind. Das Gericht würden 76 Prozent der Befragten nicht in Anspruch nehmen, wenn es beispielsweise um Familienangehörige geht.