Skandal um Babynahrung - Israelisches Gericht spricht Ernährungstechniker schuldig

Von Alexander Kirschbaum
14. Februar 2013

Mehr als neun Jahre ist der sogenannte Remedia-Skandal her. Damals starben drei Babys in Israel infolge des Verzehrs ungesunder Babynahrung von Remedia, rund 20 Säuglinge erkrankten schwer. Die deutsche Firma Humana hatte die Sojamilch für die Remedia-Babynahrung hergestellt. Der Milch mangelte es an dem Vitamin B 1, das überlebenswichtig für den Energiehaushalt von Kleinkindern ist.

Ein Gericht in Israel hat nun einen israelischen Ernährungstechniker der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden, der ehemalige Mitarbeiter von Remedia habe bei den Qualitätskontrollen nicht auf die veränderte Zusammensetzung der Babynahrung reagiert und auf eine Überprüfung des Endprodukts verzichtet. Zwei weitere Mitarbeiter von Remedia, die in dem Unternehmen hohe Positionen bekleiden, wurden freigesprochen.

Schuld an den tragischen Ereignissen sei laut dem Gericht aber vor allem die deutsche Firma Humana, die eigenmächtig die Menge des Vitamins B 1 in der Babynahrung reduziert hatte. Dafür verantwortliche Mitarbeiter von Humana seien von den deutschen Strafverfolgungsbehörden nur unzureichend belangt worden, wie das Gericht beklagte.