Skifahren auf dem Saturnmond

Auf dem Enceladus liegt eine dicke Schneedecke aus feinstem Pulverschnee

Von Ingo Krüger
10. Oktober 2011

Temperaturen von unter −200 Grad Celsius. Ein Durchmesser von rund 500 Kilometern. Eine einhundert Meter dicke Schneedecke. Das ist Enceladus, der sechstgrößte Mond des Planeten Saturn.

Auch wenn er noch so lebensfeindlich scheint, so gilt Enceladus als einer der möglichen Orte in unserem Sonnensystem mit günstigen Bedingungen für die Entstehung von Leben. Neueste Daten der Forschungssonde "Cassini" stützen die These, dass die mächtigen Fontänen aus Wassereispartikeln und das im Bereich der Vulkane vermutete flüssige Wasser schon sehr alt und langlebig sein müssen.

Schneefall seit Millionen von Jahren?

Der Schnee auf dem Saturnmond sei lediglich einen oder zwei tausendstel Millimeter dick, erkärten US-Forscher. Feinster Pulverschnee, wie ihn sich Skifahrer wünschen, so Paul Schenk vom Lunar and Planetary Institute in Houston, Texas. Doch wer glaubt, dass es auf Enceladus ergiebige Schneefälle gibt, der irrt. Auf dem Mond fällt höchstens ein tausendstel Millimeter Schnee im Jahr. Daher vermuten Astronomen, dass der Schneefall schon seit Millionen von Jahren andauert.

Am Südpol des Mondes befindet sich eine Region lokaler Erwärmung, die durch vulkanische Aktivität entsteht. Deren Energiequelle ist jedoch noch unbekannt. Trotz der eisigen Kälte an der Oberfläche und des Schnees weist Enceladus Wärme, Wasser und organische Chemikalien auf. Wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung von Leben.