Skoliose behandeln: eine Operation ist oft die bessere Wahl

Dorsale oder venöse Operation - Die Entscheidung ist für die Eltern nicht einfach

Von Cornelia Scherpe
12. Dezember 2014

Bei der Skoliose handelt es sich um eine Verformung der Wirbelsäule. Diese Wirbelsäulenverkrümmung kann in verschiedene Richtungen gehen, unterschiedliche Bereiche betreffen und variiert in der Ausprägung. Da die Verformung meist im Kindesalter beginnt, müssen Eltern sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie Sohn oder Tochter am besten helfen können.

Die konservative Therapie besteht in der ärztliche Verordnung eines Korsetts, das über mehrere Jahre getragen werden muss. Diese Maßnahme ist jedoch nur bis zu einem gewissen Grad der Verformung sinnvoll. Bei starker Skoliose ab 40 oder 50 Grad Krümmung ist eine Operation die bessere Wahl.

Das dorsale und das venöse Verfahren - Der Vergleich

Dabei unterscheidet man das dorsale und das venöse Verfahren. Beide Eingriffe werden vom Wirbelsäulenchirurg in Vollnarkose durchgeführt.

Die venöse Operation

Bei der venösen Variante handelt es sich aber nur um einen minimal-invasiven Eingriff. Die OP wird mittels Endoskop durchgeführt und bringt daher meist weniger Risiken mit sich. Gerade bei Patienten im Kindesalter ist es daher oft die bessere Wahl. Das Blutungsrisiko bei der Operation ist kleiner, Infektionen seltener und auch das neurologische Risiko deutlich geringer.

Die dorsale Operation

Bei der dorsalen Operation handelt es sich dagegen um eine offene OP, bei der die betroffenen Wirbelkörper freigelegt und Schrauben implantiert werden. Dies hat den Vorteil, dass alle Patienten unabhängig vom Skoliose-Typ optimal versorgt werden können.

Je nach Sitz und Ausprägung der Krümmung ist die minimal-invasive Variante nicht immer sinnvoll. Außerdem ist die Narkose bei einer offenen OP sicherer, da die Lungenfunktion bei der venösen Variante stärker beeinträchtigt wird.

Die Entscheidung liegt bei den Eltern

Im Langzeiterfolg liegen die beiden Verfahren gleich auf. Am Ende müssen Eltern gemeinsam mit dem Arzt abwägen, welche Vorgehensweise in ihrem Fall am sinnvollsten ist und bei Zweifeln gegebenenfalls eine Zweitmeinung einholen.