Skorpionweibchen sind deutlich angriffslustiger als ihre männlichen Artgenossen

Von Frank Sprengel
3. Juni 2014

Laut der Fachzeitung "PLOS ONE" hätten US-Wissenschaftler der Pennsylvania State University in University Park Dutzende der in Nordmexiko und im Süden der USA beheimateten Arizona-Rindenskorpione (Centruroides vittatus) näher untersucht, um herauszufinden, ob nun Männchen oder Weibchen eher zustechen.

Skorpion-Weibchen sind aggressiver als ihre männlichen Artgenossen

Wie sich dabei mithilfe simulierter Bedrohungen eindeutig nachweisen gelassen habe, seien Weibchen viel aggressiver als ihre männlichen Artgenossen. So hätten 100 Prozent der Weibchen bei jedem einzelnen Versuchsdurchlauf mindestens einmal zugestochen. Bei den Männchen hätten hingegen bloß 64 Prozent zugestochen. Weibchen würden aber nicht nur viel eher, sondern zudem auch weitaus schneller zustechen, sodass die Forscher innerhalb von nur zwei Sekunden durchschnittlich 8 Stiche hätten zählen können.

Bei den Männchen habe der Durchschnitt bei bloß 6,5 Stichen gelegen. Eine mögliche Ursache für das angriffslustigere Verhalten der Weibchen sei, dass sie in Gefahrensituation schlechtere Fluchtchancen als Männchen hätten. Sie sind zwar kleiner, in Relation zur Körpergröße aber deutlich schwerer und dadurch auch viel langsamer. Hinzukäme, dass Skorpionweibchen etwa 80 Prozent des Jahres trächtig seien und sich somit bei nahenden Fressfeinden, wie etwa Mäusen, Vögeln, Eidechsen sowie Schlangen oder anderen Skorpionen, auch in Hinsicht auf die Nachkommenschaft geradezu zwangsläufig verteidigen müssten.