Smartphone kontra reales Leben - Internetvideo "Look Up" sorgt für Diskussionen

Von Ingo Krüger
14. Mai 2014

Das Internetvideo "Look Up" ("Schau hoch") des britischen Schriftstellers und Regisseurs Gary Turk sorgt derzeit weltweit für Aufsehen. In seinem verfilmten Gedicht fordert Turk vor allem die junge Generation auf, nicht immer nur auf den Bildschirm ihres Smartphones zu starren. Das reale Leben, so die Botschaft seines fünfminütigen Clips, ziehe vorbei und sei zudem auch spannender. Man habe in sozialen Netzwerken, wie etwa Facebook, zwar viele Freunde, sei aber dennoch einsam.

Neue Medien stoßen immer erst einmal auf Zweifel und Ängste

Mittlerweile wurde das Video bei YouTube rund 37 Millionen Mal aufgerufen. Es scheint, den Zeitgeist zu treffen. Trotz der Zustimmung, die Turk für seinen Film erhält, erntet er auch Kritik. Medienwissenschaftler argumentieren, dass schon im Altertum neue Medien auf Ablehnung gestoßen seien. Später wären Befürchtungen vor "Zeitungssucht", "Telefonitis" und "Fernsehsucht" hinzugekommen.

Doch jede neue Technologie weckt bei vielen Menschen zunächst einmal Zweifel und Ängste. Im Laufe der Zeit gewöhnen sie sich an die neue Technologie und lernen, sie zu nutzen. Zudem suggeriert Turks Clip, dass früher mehr auf Spielplätzen gespielt worden sei. Selbst wenn dies zutreffen sollte, was viele bezweifeln, ist dies nach Meinung von Kritikern nicht die Schuld neuer Technologien. Ob man seinen Partner fürs Leben verpasst, weil man aufs Smartphone blickt, ist zwar möglich. Dies kann jedoch auch passieren, weil man sich im entscheidenden Moment den Schnürsenkel zubindet.