So brutal waren die Originalfassungen der Grimms Märchen

Von Melanie Ruch
26. März 2012

Im Jahr 1812 brachten die Gebrüder Grimm die erste Fassung ihrer berühmten Märchen heraus. In den vergangenen 200 Jahren wurden diese jedoch stark verändert, da sie ursprünglich viel zu brutal und zu schlüpfrig für Kinder waren.

Rapunzel beispielsweise wurde von dem Prinzen, dessen Besuch sie regelmäßig empfing, geschwängert. Beim Froschkönig wurde der Frosch nicht von der Prinzessin geküsst, sondern gegen eine Mauer geschleudert. Schneewittchen fiel von dem vergifteten Apfel ursprünglich nicht in einen tiefen Schlaf, sondern spuckte diesen wieder aus, nachdem ihr die wütenden Diener des Prinzen auf den Rücken schlugen. Schneewittchen nahm daraufhin Rache an ihrer bösen Stiefmutter und ließ sie auf ihrer Hochzeit in glühenden Schuhen tanzen bis diese schließlich starb.

Bei Rotkäppchen wurde die Großmutter nicht sofort vom Wolf verspeist. Er zerlegte sie stattdessen in mehrere Stücke, füllte ihr Blut in eine Flasche ab und setzte ihr Fleisch Rotkäppchen zu Essen vor, bevor sie selbst zum Wolfsmahl wurde. Auch die Geschichte vom Aschenputtel verlief im Original nicht so friedlich. Als Aschenputtel ihre Hochzeit feierte, wurden den bösen Schwestern nämlich von Tauben die Augen ausgepickt.