So entsteht Muskelkater - Hilfe und Tipps gegen die Schmerzen

Von Ingo Krüger
20. Juni 2014

Die meisten Menschen, die Sport treiben, haben schon einmal einen Muskelkater gehabt. Er entsteht, wenn Muskeln bei einer neuen, ungewohnt langen und besonders harten Tätigkeit beansprucht werden. Muskelkater ist ein Symptom für Überlastung.

Früher war man der Ansicht, dass der Schmerz durch zu viel Milchsäure im Körper entsteht. Dies ist mittlerweile widerlegt. Zwar bekommen Anfänger eher einen Muskelkater, doch Milchsäure ist sowohl bei Ungeübten als auch bei Sportprofis vorhanden.

Entstehung eines Muskelkaters

Heute geht man davon aus, dass sich durch die ungewohnte Belastung winzige Risse im Muskelgewebe bilden. Dadurch entstehen Entzündungen und Wasser fließt durch die Risse ins Gewebe. Der Muskel schwillt an. Da sich innerhalb der Muskelfaser keine Schmerzrezeptoren befinden, kommen die Beschwerden erst mit 12- bis 24-stündiger Verspätung. Der Körper beginnt erst nach dieser Zeit, die Entzündungsstoffe auszuspülen. Dabei geraten sie in Kontakt mit den außerhalb liegenden Nervenzellen und die Schmerzen beginnen.

Tipps bei bereits vorhandenen Muskelkaterbeschwerden

Gewöhnlich klingen die Beschwerden binnen weniger Tage langsam wieder ab. Dehnübungen sollten in dieser Zeit unterbleiben, weil diese den Heilungsprozess beeinträchtigen. Leichtes Training kann dagegen weiterhin stattfinden.

Gut ist lockeres Schwimmen, weil der Wasserdruck die Blutzirkulation zum Herzen verbessert. Es empfiehlt sich zudem, die schmerzenden Beine hochzulegen und zu massieren. Sollten die Beschwerden unvermindert anhalten oder gar noch zunehmen, kann es sich auch um eine Muskelzerrung oder einen Faserriss handeln. Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Die verbreitete Auffassung, Muskelkater sei ein Beleg für besonders gutes und hartes Training, ist falsch. Sportmediziner werten die Schmerzen als ein Indiz dafür, dass im Training etwas falsch gelaufen ist.