Sogar Ärzte glauben, dass viele Senioren aus Langeweile zum Arzt gehen

Arztpraxen quellen meist nur so über vor Senioren, von denen viele nur aus Langeweile dort sind

Von Melanie Ruch
23. Dezember 2010

Wenn man zum Arzt geht, bietet sich einem im Wartezimmer immer der gleiche Anblick. Meist sind es ältere Leute, die darauf warten endlich zum Arzt ins Sprechzimmer zu dürfen. Sogar manche Ärtze sind der Meinung, viele ihrer Patienten kämen nur aus Langeweile in die Praxis. Der Internist Dr. Kölmel aus Stuttgart spricht aus Erfahrung.

Von seinen 800 Patienten pro Quartal sind rund 60 Prozent Rentner. Viele von ihnen haben sich im Wartezimmer kennengelernt und halten bei jedem Arzttreffen erst einmal ihren morgendlichen Kaffeeklatsch, meint Kölmel.

Dauergäste mit hohen Ansprüchen

Ein Patient soll sogar 18 Mal in einem einzigen Quartal nur wegen Blähungen zu ihm gekommen sein. Und dann ärgern sich die Patienten über die angeblich schlechte Behandlung, die ihnen zukommt, nur weil man sie nicht gleich mit dem Krankenwagen ins nächste Spital bringt, nörgelt der Arzt.

Zudem seien vor allem die älteren Patienten bei ihren Behandlungen sehr widerspenstig und wüssten vieles besser. Eine Patientin soll ihm sogar schon mit dem Anwalt gedroht haben, weil Kölpel ihr anstelle der teuren Medikamente ein günstigeres Päparat mit den gleichen Wirkstoffen verschreiben wollte.