Sonnen hilft nicht - Mangel an Vitamin D kann in den Genen liegen

Gewisse Genvarianten können Vitamin-D-Mangel hervorrufen

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2014

Vitamin D ist lebenswichtig und kann nur in geringen Mengen über die Nahrung aufgenommen werden. Es wird vor allen Dingen vom Körper hergestellt, wenn UV-Strahlen auf die Haut treffen. Ein Mangel kann daher auf zu wenig Zeit unter freien Himmel zurückgehen.

Forscher haben nun herausgefunden, dass bei manchen Menschen aber nicht einmal das Sonnenbad hilft, denn ihr Vitamin-D-Mangel ist genetisch bedingt. Dadurch steigt ihr Risiko für Krebs und die Lebenserwartung an sich kann geringer sein.

Die Studie

Dänische Forscher haben die genetischen Daten von 96.000 Menschen analysiert. Von 35.300 konnte außerdem der Spiegel an Vitamin D im Blut bestimmt werden, da entweder frisches Plasma vom Teilnehmer entnommen werden durfte, oder aber zuvor schon eine Probe in eingefrorener Form vorlag.

Je mehr Genvarianten desto höher die Gefahr

Nun konnten die Wissenschaftler analysieren, ob es zwischen einzelnen Genen und dem Auftreten eines Vitamin-D-Mangels einen Zusammenhang gibt. Sie wurden fündig: beim Allel "CYP2R1" und bei "DHCR7". In diesen beiden konnten verschiedene Genvarianten vorliegen, die das Risiko auf einen Mangel jeweils steigen ließen. Je mehr Variationen vorlagen, desto weiter stieg die Gefahr.

Die Forscher beobachteten zudem einen Anstieg für die Krebsgefahr und einen verfrühten Tod. Nur für Herzleiden stieg das Risiko nicht.

Wie soll man mit der Erkenntnis umgehen?

Wichtig ist die Erkenntnis, dass der Mangel tatsächlich auf die Gene zurückgehen kann und nicht immer auf einer ungesunden Lebensführung beruht. Wie man mit dieser neuen Erkenntnis jedoch umgehen soll, steht noch zur Diskussion. Manche sprechen sich dafür aus, den Betroffenen Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zu geben. Ob dies die Risiken wieder senken kann, muss aber noch in Studien untersucht werden.