Spaniens Schulden steigen in schwindelerregende Höhen

Von Alexander Kirschbaum
22. März 2013

Bankenkrise und Rezession haben Spanien im vergangenen Jahr schwer zu schaffen gemacht. Laut der spanischen Zentralbank beliefen sich die Schulden des Landes Ende 2012 auf 884 Milliarden Euro. Das sind 84,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, ein historischer Rekordwert.

In den EU-Verträgen wurde ursprünglich eine Obergrenze von 60 Prozent festgelegt. Verantwortlich für die Misere ist einerseits die kostspielige Rettung der spanischen Banken, die den Haushalt des Landes mit 40 Milliarden Euro belastet. Diese Summe hat die spanische Regierung aus dem europäischen Rettungspaket zur Bankenrettung angefordert. Andererseits sind die Steuereinnahmen aufgrund des abgeschwächten Wirtschaftswachstums stark rückläufig.

Ein Hoffnungsschimmer ist derzeit nicht erkennbar. Wirtschaftsexperten erwarten in diesem Jahr einen Rückgang des spanischen Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent. In diesem Fall könnte der Schuldenstand des Landes schon im nächsten Jahr auf über 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen.