Spanisch ist hip - Schüler wollen kein Französisch mehr lernen

Das einst mit der französischen Sprache verbundene "Savoir Vivre" wird vom Spanischen verdrängt

Von Laura Busch
20. September 2011

"Ne me quitte pas" (Jaques Brel) versus "Hips don't lie" (Shakira) - dieser Kampf ist ganz offensichtlich ausgetragen. Denn deutsche Schüler wollen kein Französisch mehr lernen.

Zu viel Grammatik, zu weiche Aussprache, zu gering der Nutzen. Stattdessen wählen sie Spanisch als Zweitsprache nach Englisch. Wenn sie denn dürfen.

Savoir Vivre verschwunden

Auch gibt es in der Bundesrepublik immer weniger Lehrer für das Fach Französisch. Frankreich und die französische Sprache habe man mal mit Savoir Vivre verbunden, doch für die junge Generation gebe es dieses Bild von Romantik und Lebensart nicht mehr, so die Verlagsleiterin für Fremdsprachen beim Schulbuchverlag Cornelesen, Yvonne Petter-Zimmer.

Spanisch hingegen gelte als rassig, aufregend und ferner als Schlüsselsprache zu Ländern wie Spanien, aber eben auch Südamerika.

Lehrpläne anpassen

Doch an den Schulen und in den Lehrplänen ist Spanisch vielerorts immer noch dem Französischen, das häufig früher angeboten wird, unterlegen. Ursula Vences vom Spanischlehrerverband erklärte, es sei ziemlich traurig, dass sich die Ministerien nicht am Bedarf und den Wünschen der Schüler orientierten, sondern an politischen Gewohnheiten.

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