Spanische Pianistin vor Gericht: Staatsanwalt fordert siebeneinhalb Jahre Haft wegen Lärmbelästigung

Von Ingrid Neufeld
13. November 2013

Vor dem spanischen Landgericht in Girona wird derzeit ein Fall verhandelt, der bei der Bevölkerung auf Verwunderung trifft. Eine 28-jährige Pianistin ist angeklagt, weil sie in den Jahren von 2003 bis 2007 fünfmal wöchentlich jeweils acht Stunden Klavier gespielt hätte. Verklagt hatte sie ihre Nachbarin, die deshalb unter Angstzuständen, Schlafstörungen und Panikattacken zu leiden gehabt hätte.

Sogar Eltern sollen in Haft

Die Staatsanwaltschaft will diese "Straftat" mit siebeneinhalb Jahren Gefängnis bestraft sehen. Damit nicht genug: Auch die Eltern der Angeklagten sollen für denselben Zeitraum eingesperrt werden, da sie die Klaviermusik ihrer Tochter unterstützt hätten.

Die Pianistin erklärte dazu, die Nachbarin hätte sie nicht leiden können. Sie wäre teilweise zum Studium in Barcelona und Manresa und gar nicht in Puigcerdà gewesen. Außerdem war das Übungszimmer mit einem Schallschutz ausgestattet gewesen.