Speläotherapie: mit dem Besuch in Heilstollen gegen Atemwegserkrankungen
Ein Kurzurlaub in Höhlen und Stollen soll Menschen mit Atemwegsleiden Abhilfe schaffen
Hinter dem etwas sperrigen Begriff "Speläotherapie" verbirgt sich ein Therapiekonzept, das Menschen mit Atemwegsleiden helfen soll. Man kann das Verfahren auch als "Höhlentherapie" oder "Stollentherapie" bezeichnen, denn Patienten nutzen zur Behandlung das Klima in Höhlen und Stollen.
Die zwei Arten der Speläotherapie
Sie werden gemeinsam mit einem Betreuer Untertage geführt und verbringen dort einige Zeit. Das besondere Klima unter der Erde soll der Lunge einen Kurzurlaub ermöglichen und die angegriffenen Atemwege schonen. Wie lang eine Therapieeinheit dauert, hängt zum einen von der Krankheit des Patienten ab und zum anderen von der Beschaffenheit der Höhle.
Stollen mit extremeren Temperaturen
Stollen mit sehr schwüler oder besonders kalter Temperatur eignen sich meist nur für einstündige Sitzungen. Dafür suchen die Patienten den Stollen idealerweise einmal täglich auf.
Höhlen mit gemäßigteren Temperaturen
Höhlen dieser Art dagegen eignen sich auch auch für mehrstündige oder sogar mehrtägige Sitzungen. Stollen dieser Art werden für die Therapien extra ausgebaut und besitzen
- Schlafräume,
- Gemeinschaftsräume und sogar
- ein Sportangebot.
Saubere Luft atmen
Während des Aufenthaltes unter Tage besteht fast kein Kontakt zu
Diese extrem saubere Luft lässt Patienten im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Wie effektiv die Speläotherapie aber wirklich ist, wird derzeit in der Medizin diskutiert.
Erfolge und Nutzen der Therapie
Während einige Ärzte kaum einen Nutzen sehen, verweisen Befürworter auf erste Studien zum Thema. In einem Versuch hierzulande mit 120 Asthmatikern war bereits nach kurzer Zeit ein positiver Effekt zu vermerken. Allerdings wurde mit den Patienten keine Langzeitstudie gemacht, weshalb sich keine Aussage über langfristige Erfolge treffen lässt.
In Deutschland wird die Speläotherapie von den Krankenkassen bisher im Allgemeinen nicht unterstützt. Es gibt allerdings Einzelfälle, in denen die Therapiekosten getragen wurden. Die Nachfrage ist im Bedarfsfall daher nie verkehrt.
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