Spezielles Computertraining verbessert Sehvermögen nach einem Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall kommt es häufig auch zu Sehstörungen, so dass die betroffenen Patienten Probleme beim Lesen haben oder oftmals auch beim Gehen Hindernisse übersehen. Wie jetzt eine Studie an der Saar-Universität zeigte, können bestimmte Computerprogramme hierbei helfen. An der Studie nahmen 52 Personen teil, die zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten und unter Sehstörungen litten.

Patienten die mit Computertraining arbeiteten waren zufriedener

Die Forscher bildeten zwei Gruppen, die eine Gruppe nahm an dem neuen Computertraining teil und die zweite Gruppe erhielt ein unspezifisches Aufmerksamkeitstraining. Die Patienten der ersten Gruppe erhielten in einem Zeitraum von fünf Wochen ein Training von insgesamt 35 Stunden, die am heimischen Rechner erfolgte. Dabei mussten sie unter anderem aus einer Wolke, die aus blauen Punkten bestand, einen einzigen roten Punkt suchen, was zur Schulung der Blickbewegungen dient.

Die zweite Gruppe absolvierte ein Aufmerksamkeitstraining, doch viele Teilnehmer brachen diese Therapie vorzeitig ab, weil sich das Sehvermögen nicht signifikant verbesserte im Gegensatz zu den Patienten der ersten Gruppe. Während der Studienzeit sollten die Teilnehmer zusätzlich Fragebögen ausfüllen, in denen sie ihre Probleme im Alltagsleben, beispielsweise im Straßenverkehr, berichteten. Auch hier hatten die Patienten der ersten Gruppe weniger Probleme und waren zufriedener.

Computertraining als hilfreiche Unterstützung

Während der ganzen Therapiedauer wurden die Patienten auch betreut, das heißt in der Hauptsache nur per Telefon oder auch mit kurzen Hausbesuchen, wobei es meistens um technische Probleme beim PC ging. Insgesamt lag aber der Betreuungsaufwand in den fünf Wochen pro Patient bei zirka zwei Stunden.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass ein Computertraining zu Hause eine vorherige Therapie in einer Klinik erfolgreich unterstützen kann. Besonders hilfreich ist dies für Patienten, die in einer ländlichen Gegend wohnen, wo es keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten gibt.