Spinalkanalstenose behandeln: Steroide helfen bei der Verengung des Wirbelkanals weniger als erhofft

Von Cornelia Scherpe
9. Juli 2014

Die sogenannte Spinalkanalstenose ist ein Leiden, das vor allen Dingen Senioren betrifft. Es kommt bei ihnen zu einer Verengung des Wirbelkanals, was starke Schmerzen beim Bewegen auslöst. Die Verengung tritt meist bei den Lendenwirbeln auf und macht das Bücken schwer bis unmöglich.

Die Spinalkanalstenose entsteht meist durch eine altersbedingt Arthrose und wird durch eine Schmerztherapie behandelt. Besonders in den USA kommen im Zuge dieser Therapie oft sogenannte "Glukokortikoide" zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Hormone, die zu der Klasse der Steroide gehören. Sie werden im Zuge der Schmerztherapie direkt als Injektion in die betroffene Stelle am Rücken gespritzt.

Erhoffte Wirkung bleibt aus

Da sie nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch gegen Entzündungen wirken, hofft man damit die Spinalkanalstenose in den Griff zu bekommen. Der Patienten müsste sich durch die Schmerzlinderung besser bewegen können und durch das Abschwellen von lokalen Entzündungen nimmt auch die Verengung des Wirbelkanals prinzipiell ab. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass die Ergebnisse eher enttäuschend sind.

Am Versuch hatten rund 400 Menschen teilgenommen, die aufgrund ihrer Spinalkanalstenose bereits mittlere bis starke Beschwerden hatten. Man bildete per Zufall zwei Gruppen und vergab an alle Patienten Injektionen. Allerdings befanden sich nur bei einer Gruppe die Steroide in der Spritze. Bei den anderen wurde ein normales Schmerzmittel (ein Lokalanästhetikum) vergeben. Gruppe 1 erhielt dagegen das Lokalanästhetikum und zusätzlich die Glukokortikoide.

Nach 21 Tagen wurden die Patienten erneut untersucht und zu ihren Erfahrungen im Alltag befragt. Alle gaben an, dass die Schmerzen besser geworden waren. Die Glukokortikoide hatten dabei zwar leicht besser gewirkt, doch dieser Vorteil war minimal und nach weiteren 21 Tagen verschwunden.

Nach diesen sechs Wochen ging es also allen Patienten gleich gut. Die Forscher sind daher enttäuscht, da der erhoffte Mehrwert der Steroide offenbar ausbleibt.