Spinalstenose nicht mit Kortison behandeln - OP ist besser

Von Cornelia Scherpe
25. März 2013

Viele Menschen haben ohne ihr Wissen eine Spinalkanalstenose, denn in der Regel hat man weder Schmerzen, noch ist man in der Bewegung eingeschränkt. Bei einer Stenose kommt es zur Verengung von Blutgefäßen oder auch anderen Hohlräumen im Körper. In diesem Fall ist ein Spinalkanal der Wirbelsäule verengt.

Hat die Verengung einen gewissen Grad erreicht, kann sich die Stenose mit der Zeit dennoch bemerkbar machen und der Schmerz oder die Unbeweglichkeit beginnt, den Alltag zu belasten. Die Betroffenen haben dann drei Therapiemöglichkeiten. Sie können sich zum einen in die Hände eines Physiotherapeuten begeben und gegen die Probleme mit aktivem Training angehen. Manchmal empfiehlt der behandelnde Arzt aufgrund des Schweregrades einen operativen Eingriff.

Die dritte Möglichkeit: Kortison. Die Patienten können sich dafür entscheiden, Injektionen direkt in den Lendenwirbelbereich zu erhalten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Vergabe von Kortison die schlechteste Wahl ist. Die Patienten profitieren auf lange Sicht nicht, eher das Gegenteil ist der Fall.

In der Studie arbeitete man mit 276 Betroffenen, von denen 69 die Injektionen wollten. Nach vier Jahren der Beobachtung ging es denen mit Kortison schlechter. Wer sich direkt für eine OP entschieden hatte, litt an weniger Schmerzen und war mobiler. Zudem half die Arbeit mit Kortison im Allgemeinen nicht, eine OP zu verhindern. Am Ende mussten auch diese Patienten unter das Messer.

Da sie länger gewartet hatten, waren sie nun zum OP-Termin sogar in schlechterer Verfassung als all jene Patienten, die sich gleich für diesen Eingriff entschieden hatten. Die US-Studie legt daher nahe, von vornherein auf die Kortisonspritzen zu verzichten. Die Patienten haben auf lange Sicht nur Nachteile.