Spinne, Milbe und Co.: In fast jeder Wohnung leben hunderte Krabbeltiere

Auch wenn wir auf Sauberkeit achten, eignet sich unser Wohnraum als Biotop für so manches Getier

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2016

Für alle Menschen, die sich vor Spinnen, Ameisen und anderen Krabbeltieren ekeln, ist eine aktuelle Studie aus den USA eine schwere Kost. Wissenschaftler hatten sich 50 Häuser mit insgesamt 554 Räumen angeschaut. Dabei ging es um die Frage, wie viele ungebetene Tierchen es in den Lebensraum der Bewohner schaffen und welche Arten dabei am häufigsten vorkommen. Das Ergebnis war überraschend: Genau 579 Tierarten - von Fliege bis Käfer - fand man.

Die Wohnung als Biotop

Die meisten Menschen halten ihre Wohnräume für relativ sauber. Man kümmert sich durch Staubsaugen, Bodenwischen etc. um eine Grundsauberkeit. Doch die Zimmer sind deswegen keineswegs steril.

  • Schmutz an Jacken und Straßenschuhen kommen in den Flur,
  • kleine Essensreste liegen in Küche und Wohnzimmer,
  • Hautschuppen sammeln sich im Badezimmer.

Für viele Krabbeltiere ist das ausreichend Nahrung, um sich anzusiedeln und in der Wohnung zu vermehren. Es entsteht tatsächlich ein eigenes Biotop, wie die US-Studie deutlich macht. Im Durchschnitt fand man hundert verschiedene Krabbeltierarten in jeder Wohnung.

Die Spanne schwankte zwischen 32 Arten und 211 Arten. Durch viele Vertreter pro Art waren die Räume damit mit vielen Hunderten Tieren bewohnt. Es gab nur fünf Räume, die komplett unbewohnt waren. Dabei handelte es sich um ein Schlafzimmer und vier Bäder. Am häufigsten fand man:

  1. Fliegen und Käfer verschiedener Arten,
  2. Spinnentiere,
  3. Läuse und
  4. Ameisen.

Ungefährliche Mitbewohner und Schädlinge

Auch wenn diese Nachricht nicht sehr appetitlich ist, können die Forscher zumindest in einem Punkt Beruhigendes verkünden: Die meisten ungebetenen Mitbewohner sind für den Menschen nicht gefährlich. Gefundene Schädlinge waren

  • Schaben,
  • Termiten und
  • Flöhe.

Eine vergleichbare Studie wie in den USA fehlt bisher in Deutschland. Interessant wäre sie, da es in unseren Breiten andere Tierarten und andere Hausbaustile gibt. Entsprechend könnten die gefundenen Arten und die Menge sich durchaus unterscheiden.