Sportliche Brustkrebs-Patientinnen leiden seltener an Herzerkrankungen

Laut Studie kann Sport das Risiko für Herzleiden nach überstandenem Brustkrebs deutlich verringern

Von Cornelia Scherpe
6. Februar 2018

Die Prognose bei Brustkrebs ist dank moderner Therapien heute überwiegend gut. 90 Prozent erreichen die 5-Jahres- und 82 Prozent die 10-Jahres-Überlebensrate. Zu den Schattenseiten der Brustkrebsbehandlung gehört jedoch das steigende Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln. Wie man dieser Gefahr entgegenwirken kann, hat eine Studie jüngst untersucht und liefert einen neuen Ansatz: durch Aerobic und Krafttraining verbessert sich die Herzgesundheit bei Brustkrebs.

Studie zu Sport und Herzgesundheit bei Brustkrebs

An der Studie nahmen 100 Patientinnen teil, die im halben Jahr vor Beginn des Versuchs eine Krebstherapie gegen das Mammakarzinom erhalten hatten. Knapp die Hälfte (46 Prozent) war adipös, insgesamt 77 Prozent litten am metabolischen Syndrom.

Die Hälfte der Frauen beteiligten sich am Sportprogramm und ging dafür dreimal in der Woche unter medizinischer Aufsicht trainieren. Insgesamt wurden über vier Monate hinweg mindestens 150 Minuten Aerobic absolviert und zusätzlich ein Krafttraining mit Gewichten durchgeführt.

Das Ergebnis

Nach den vier Monaten verglichen die Forscher die Interventions- und die Kontrollgruppe und sie erkannten deutliche Unterschiede: Ein metabolisches Syndrom trat nur noch bei 15 Prozent der sportlichen Teilnehmerinnen auf. 80 Prozent waren es hingegen in der Kontrollgruppe. Dank Sportprogramm sank der durchschnittliche Blutdruck um zehn Prozent und das gesunde HDL-Cholesterin war um 50 Prozent gestiegen. Beide Werte besserten sich in der Kontrollgruppe nicht.

Für die Forscher steht damit klar fest, dass ein moderates aber konsequentes Sportprogramm für Brustkrebspatientinnen sehr wichtig ist. Bei den Jahres-Überlebenschancen, die statistisch immer wieder neu berechnet werden, gehen viele Todesfälle nicht auf ein Wiederaufflammen der Krebszellen zurück, sondern es handelt sich um Tode durch Herzleiden. Das Überleben könnte daher weiter ansteigen, wenn Patientinnen den häufigen Entzündungsprozessen nach der Therapie durch Sport entgegenwirkten.