Sprache fordert das Gehirn stark - die Hirnareale für Sprache sind komplexer als angenommen

Zur Signalübertragung und Sprachproduzierung bedarf es mindestens sechs Rezeptoren

Von Cornelia Scherpe
28. September 2010

Wenn unser Gehirn gehörte Sprache verarbeiten und selbst Sprache produzieren möchte, dann sind das sogenannte "Wernicke-Areal" und das "Broca-Areal" aktiv. Deutsche Wissenschaftler haben bei Untersuchungen nun herausgefunden, dass diese Regionen noch viel komplexer sind, als man bisher dachte.

Mindestens sechs Rezeptoren und sieben Unterareale

Mittels der Broca-Region können wir Laute so anordnen, dass eine Sprache entsteht. Dieser Vorgang verlangt dem Gehirn komplexe Prozesse ab. Bislang kannte man in diesem Areal zwei Bereiche, die Unterareale 44 und 45. Doch nun ist klar, dass die Komplexität dieser Bereiche weitaus größer ist.

Es gibt allein sechs verschiedene Arten von Rezeptoren. Mittels Rezeptoren können Signale im Gehirn weitergleitet werden. Alle sechs sind aktiv, wenn wir Sprache produzieren. Die Untersuchung dieser Rezeptoren ergab, dass es dann mindestens sieben Unterareale gibt und nicht nur zwei.

Die Ergebnisse sind zum einen für die Sprachforschung und das Verständnis der Sprachevolution von Bedeutung. Vor allem aber könnten sie dazu beitragen, Sprachstörungen bei Kindern oder sprachliche Beeinträchtigungen nach Schlaganfällen besser zu verstehen und gezielter zu therapieren.