Sprachwandel: Unser Sprachschatz bleibt niemals gleich
Den Sprachwandel gibt es schon seit Anbeginn der Menschheit und er wird sich auch in Zukunft immer weiter fortsetzen
Viele Erwachsene nicken grinsend und leicht wehmütig, wenn sie Wörter wie "Bandsalat" hören. Wer mit dem guten alten Kassettenrekorder groß geworden ist, der kennt die Mühen, wenn das Band sich im Gerät verfangen hatte. Jugendliche und Kinder dieser Tage haben dagegen nicht die leiseste Vorstellung, wovon die Eltern da reden.
Technologische Entwicklung und Sprachwandel gehen Hand in Hand
Besonders die rasante technologische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte hat den Sprachschatz der Menschen stark verändert. Alte Begriffe sind zusammen mit dem dazugehörigen Gerät fast ausgestorben. Dazu zählen
- die "Wählscheibe" oder
- das "Telefonkabel".
Dafür haben neue Wörter die Sprache bereichert.
In der Sprachwissenschaft nennt man dieses Phänomen den "Sprachwandel" und diesen gibt es schon, seit es die Menschheit gibt. Es ist normal, dass
- Wörter aussterben,
- neue zum Wortschatz stoßen und
- manchmal auch alte Begriffe eine ganz neue Bedeutung erhalten.
Hatte früher zum Beispiel das Wort "geil" eine rein sexuelle Bedeutung, ist heute keiner mehr peinlich berührt, wenn jemand ein Lied oder einen Film geil findet. "Geil" heißt heute längst auch "einfach toll".
Kindergenerationen wollen sich von den Elterngenerationen abgrenzen
Dass gerade Eltern sich bei manchen Wörtern ihrer Jugendzeit wie auf einer Zeitreise fühlen und die eigenen Kinder dagegen kaum noch verstehen, ist ebenfalls ein normales Phänomen zwischen Generationen. Alle Jugendlichen versuchen sich bewusst oder unbewusst von der vorherigen Generation zu distanzieren. Daher verwenden sie eigene Begriffe und schmunzeln über Wörter, die ihre Eltern benutzen.
Ein gutes Beispiel: Sagte die jetzige Elterngeneration "Ich geh in die Disco", schütteln die heutigen Kinder beim Wort "Disco" den Kopf. Es heißt nicht mehr Discothek oder Disco, sondern "Ich geh in den Club".
Ein kleiner Trost für alle Erwachsenen dieser Tage: Auch die eigenen Kinder werden in wenigen Jahrzehnten den Hauch von Wehmut spüren, wenn ihre gewohnte "Jugend-"Sprache plötzlich bei den Jugendlichen auf Unverständnis stößt und ihre Wörter verschwinden. Der Sprachwandel setzt sich immer weiter fort.
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