Sprachzentren des Gehirns auch für Musik zuständig
Hirnforscher müssen umlernen: Bisher glaubten sie, zwischen Musik und Sprache bestehe keine Verbindung. Dr. Stefan Kölsch vom Max-Planck-Institut für neurospychologische Forschung, Leipzig, hat nachgewiesen, dass beim Musikhören in der Großhirnrinde nahezu das gesamte neuronale Netzwerk aktiv ist, das auch Sprache verarbeitet.
Der Forscher schlussfolgert in der Apothekenzeitschrift Gesundheit: "Jedes gesunde Gehirn reagiert ausgesprochen musikalisch." Säuglinge verstehen die musikalischen Anteile ihrer Muttersprache sogar eher als die Bedeutung der Laute. Erwachsene, die sich für unmusikalisch halten, tun sich unrecht. "Ihnen fehlt nur Übung", sagt Kölsch. Der Mensch nutzt die angeborene Gabe zur Musik übrigens schon sehr lange. Das belegt eine in Slowenien gefundene, 43000 Jahre alte Flöte aus Bärenknochen.