Städtetour durch Christchurch: Ruinen-Watching nach dem großen Beben

Von Dörte Rösler
17. Dezember 2013

Der Tourismus-Chef nennt Christchurch eine Stadt ohne Vorderzähne. Seit im Februar 2011 ein Erdbeben zahlreiche Gebäude zerstört und 185 Menschen getötet hat, ist die Schönheit dahin.

Dass die neuseeländischen Bewohner dennoch Biss haben, lässt sich bei einer der neuen Städtetouren ahnen. Statt die maroden Häuser vor Touristen zu verbergen, führen Guides die Besucher direkt durch die zerstörten Straßen.

Was sich beim Ruinen-Watching entdecken lässt, spiegelt all die Facetten des Lebens: von den Trümmern ehemaliger Prachtbauten bis zu witzigen Minigolfplätzen oder Saunen, die in den Baulücken vom Erfindungsreichtum der Bewohner zeugen.

Empörung trifft auf Interesse

Seit im Juli die Absperrung um das Stadtzentrum aufgehoben wurde, können Touristen auch die Orte sehen, an denen vor knapp zwei Jahren so viele Menschen starben.

Mancher Einheimische ist darüber empört. Man solle die Stätten von Besuchern freihalten. Andere sehen im Interesse der Gäste ein positives Zeichen. Es geht wieder aufwärts mit Christchurch - und die Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit gehört dazu.