Standard & Poor's stuft Bonität Brasiliens kurz vor Ramschniveau

Von Max Staender
25. März 2014

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit von Brasilien nur wenige Monate vor der Fußball-Weltmeisterschaft von "BBB" auf "BBB-" herabgestuft, womit das südamerikanische Land nur noch eine Stufe vor dem Ramschniveau liegt.

Brasilien wehrt sich gegen Abstufung

Kurz nach der Bekanntgabe hat das brasilianische Finanzministerium die Senkung als "haltlos" zurückgewiesen und betont, dass diese Herabstufung den wirtschaftlichen Fundamenten sowie der Solidarität Brasiliens widerspreche. Schließlich sei das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent nach oben geklettert und war damit deutlich stärker als in den meisten G20-Staaten.

Außerdem argumentiert die Regierung, dass das Land voriges Jahr einen primären Haushaltsüberschuss von 1,9 Prozent des BIP ausgewiesen hat, womit man die öffentliche Bruttoverschuldung von 58,8 auf 57,2 Prozent senken konnte.

Restaurationen im ganzen Land nötig

Nichts desto trotz ist das Wirtschaftswachstum des Landes seit einigen Jahren deutlich abgeflaut, was unter anderem daran liegt, dass bedeutende Reformen von Brasiliens langjährigem Präsident Lula zu langsam angeschoben wurden.

Nur in vereinzelten Branchen des industriellen Sektors kam es zum Aufbau, zudem müssen Stromleitungen, Straßen sowie Häfen so gut wie im ganzen Land generalüberholt werden.