Brasilien ist kein Reiseland für Sextouristen: WM Sponsor Adidas muss T-Shirts aus Verkauf nehmen

Von Ingrid Neufeld
26. Februar 2014

Vier Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft musste Adidas zwei sexistische T-shirts aus dem Verkauf nehmen.

Das Unternehmen aus dem mittelfränkischen Herzogenaurach beugte sich dem Fremdenverkehrsamt Brasiliens. Dessen Sprecher erklärte, dass es in Brasilien schwer genug wäre, etwas gegen den Sextourismus im eigenen Land zu unternehmen.

Die verbotenen T-Shirts

Eines der Adidas-T-Shirts hatte eine Frau im Bikini abgebildet, in deren Hintergrund sich der Zuckerhut erhob. Als witzig fanden die Designer wohl den Spruch "Lookin‘ to score", der sehr zweideutig ein Fußballtor, oder auch sexuellen Kontakt meinen kann und der über der Abbildung prangt.

Auch der Slogan "I love Brazil" mit der dargestellten Zeichnung eines Herzens, das gleichzeitig als weibliches Hinterteil zu erkennen war, löste keine positive Resonanz bei den Brasilianern aus.

Wie Adidas erklärte, wurden die Fanartikel aus dem Verkauf genommen. Denn das Unternehmen "achte sehr genau auf die Meinungen der Konsumenten und Partner". Das Unternehmen wies darauf hin, dass die T-Shirts bisher nur in den USA verkauft worden wären. Adidas ist einer der Hauptsponsoren der WM.

Brasilien kämpft gegen ungewolltes Image

Am 12. Juni startet die WM und mit 600.000 ausländischen Fans wird gerechnet. Die Tourismusbehörde setzt sich für die Kultur- und Naturschätze Brasiliens ein. Diese und das Land selbst sollen gefördert werden. Die Adidas-Kampagne stand mit ihren T-Shirts völlig konträr gegen diese Idee.

Das Land wehrt sich gegen ein Image, das es als Reiseziel für Sextouristen attraktiv machen könnte. Brasilien ist zwar offen für Touristen, die zur WM kommen, kämpft aber zugleich gegen den Sextourismus.