Statt Ritalin lieber Psychoedukation - Gespräche helfen Kindern mit ADHS

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2012

Bei ADHS werden Betroffene oft mit Medikamenten therapiert. Besonders Kinder mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bekommen Ritalin verschrieben, damit sie unter der Wirkung des Mittels ruhiger werden. Das ist nicht ganz unkritisch zu betrachten und kann auch zu Nebenwirkungen führen. Eine Studie hat sich erneut mit ADHS auseinander gesetzt und kommt zu dem Schluss, dass eine Psychoedukation in vielen Fällen deutlich sinnvoller sein kann. Bei einer Psychoedukation handelt es sich um Gespräche, die von geschulten Therapeuten mit dem Patienten geführt werden. Mittels Einzelgesprächen oder auch Gruppensitzungen kann man sich effektiv mit der psychischen Störung auseinander setzen und Mittel und Wege finden, dass Verhalten besser zu kontrollieren. Auch Verwandte und nahe Freunde werden in diese Therapie eingebunden und geschult, wie sie sich dem Erkrankten gegenüber am Besten verhalten sollten.

Was bei Menschen mit Angststörungen oder Depressionen nachweislich funktioniert, kann auch Kindern mit ADHS helfen. Eine Studie kommt zu diesem Schluss, nachdem Forscher die Daten von 2.034 Patienten ausgewertet haben. Alle waren zwischen 1980 und 2010 in Therapie und die Erfolge und Misserfolge wurden dokumentarisch festgehalten. Das Meta-Ergebnis aus den zusammengeführten Erkenntnissen: eine Psychoedukation ist auch bei den Kindern sehr hilfreich und kann helfen, die Symptome deutlich abzuschwächen.