Sterben die Mundarten langsam aus?

Der Deutsche Sprachatlas enthält zahlreiche Dialekte aus über 50.000 Orten

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
2. Mai 2011

Joachim Herrgen, ein 56-jähriger Sprachforscher, arbeitet am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas an der Universität in Marburg. Sein Spezialgebiet sind die Dialekte und dabei hilft ihm besonders ein Atlas, den der Bibliothekar Georg Wenker einmal erstellt hat.

In diesem "Sprachatlas" sind verschiedene Dialekte aus dem damaligen Deutschen Reich, aus etwa 50.000 Orten auf 1611 von Hand gezeichneten Karten vermerkt. Dieser Atlas liegt heute noch beim Forschungszentrum.

Sprachforscher ist sich sicher über den Erhalt der Dialekte

Der Atlas wurde seinerzeit nie veröffentlicht, doch seit dem Jahr 2001 beschäftigte sich ein Projekt "Digitaler Wenker-Atlas" (DiWA) damit und jetzt stehen die Karten auch im Internet zur Verfügung. Hier können Interessierte sich auch über die Dialekte vor 100 Jahren informieren und diese mit den heutigen vergleichen, denn viele Tonbeispiele sind in dem Atlas enthalten.

Aber wie der Sprachforscher Herrgen weiter berichtet, werden die Mundarten in Deutschland nicht generell aussterben, so könnten lediglich einzelne Dialekte davon betroffen sein, denn die jungen Menschen heute werden durch Radio und Fernsehen sowie auch die Schule, wo ja nur noch Hochdeutsch gesprochen wird, beeinflusst.

Der Verfasser des Sprachatlas Georg Wenker wurde am 25. Februar 1852 in Düsseldorf geboren und starb am 17. Juli 1911 in Marburg und war von 1888 Leiter des Forschungsinstituts für Deutsche Sprache in Marburg.