Sterberisiko bei Brustkrebs und Hautkrebs ist nach einer Entbindung erhöht
Krebs ist zwar immer eine furchtbare Diagnose, doch je nach Art, Größe und Situation des Patienten kann die Prognose durchaus gut sein. Auch eine Heilung ist dank der modernen Medizin deutlich wahrscheinlicher als früher.
Die Prognose kann sich jedoch auch unabhängig vom Krebs verschlechtern, wenn der Patient eine ungünstige Ausgangslage wie etwa chronische Krankheiten hatten.
Verdopplung des Sterberisikos bei Entbindung in den letzen 12 Monaten
Nun haben Forscher eine neue Erkenntnis in diesem Zusammenhang gewonnen: Auch eine noch relativ frische Mutterschaft kann die Prognose für eine Frau verschlechtern.
Zumindest wenn die Patientin an Brustkrebs oder Hautkrebs erkrankt, kann die Tatsache einer zurückliegenden Entbindung ihre Prognose verschlechtern. Laut der Studie steigt das Sterberisiko sogar um das Doppelte an, insofern die Entbindung innerhalb der letzten zwölf Monate war.
Die Studie hatte mit 16.528 Hautkrebspatientinnen und 110.943 Brustkrebspatientinnen gearbeitet. Zudem band man noch 3.603 Frauen ein, die ein Hodgkinlymphom hatten. Bei dieser dritten Krebsart konnte man allerdings keinen Zusammenhang zwischen Sterblichkeit und zurückliegender Entbindung finden.
Je weiter Entbindung zurückliegt, desto mehr verringert sich das Risiko
Bei jenen mit Haut- oder Brustkrebs lag die Entbindung zwischen zwölf Monaten und fünf Jahren zurück. Die Studie zeigte, dass bei einer Entbindung nach mehr als einem Jahr die Sterblichkeit zwar noch immer leicht erhöht, jedoch schon wieder deutlich Richtung Durchschnitt gesunken war. Das verdoppelte Risiko besteht also nur innerhalb eines Jahres nach der Entbindung.
Mögliche Gründe für eine höhere Sterberate
Doch warum verschlechtert eine Entbindung die allgemeine Prognose? Zumindest beim Brustkrebs haben die Forscher eine Theorie: Die Veränderung in der weiblichen Brust während der Schwangerschaft könnte einen bereits entstehenden Tumor noch weiter fördern. Auch das Stillen nach der Entbindung könnte ähnlich wirken. Für das erhöhte Hautkrebsrisiko fehlt bislang eine Theorie.