Statt mehrfacher Bestrahlung nach einer Brustkrebs-OP kann eine Bestrahlung während der OP genügen

Von Cornelia Scherpe
20. November 2013

Viele Frauen mit Brustkrebs können sich der sogenannten Lumpektomie unterziehen. Dies ist eine Operation, bei der zwar das Krebsgewebe entfernt wird, jedoch die Erhaltung der Brust aus ästhetischer Sicht möglich ist.

Das Problem der mehrfachen Bestrahlung

Nach der OP müssen die meisten der Patientinnen aber zusätzlich mit einer Bestrahlung therapiert werden. Dafür sind mehrere Einzelsitzungen notwendig, wodurch sich die komplette Therapie noch einmal um durchschnittlich sechs Wochen verlängert.

Dies bedeutet für die Frauen enormen Stress und ist oft auch ein logistisches Problem. Nun haben direkt zwei Studien unabhängig voneinander herausgefunden, dass zumindest bei ausgewählten Patientinnen die Bestrahlung auch anders erfolgen kann.

Erfolgsergebnisse der Studien

Statt nach der OP auf die Radiotherapie zurückzugreifen, findet die Behandlung direkt während der OP statt. Der Vorteil ist, dass die Bestrahlung nicht durch die Haut erfolgen muss, sondern direkt das freigelegte Gewebe erreicht. Auf diese Weise ist das Verfahren deutlich effektiver und es reicht eine einzige Bestrahlung.

In der ersten Studie waren 3.451 Frauen betreut worden. Eine Gruppe wurde direkt während der OP bestrahlt, bei der anderen führte man erst die Operation durch und erhielt so besseren Einblick über die Lage des Tumors.

Dann führte man im Schnitt 37 Tage nach der OP eine Öffnung der Wunde durch und bestrahlte das genaue Areal.

Nur 15 Prozent der sofort bestrahlten Patientinnen brauchten spätere weitere Sitzungen und bei jenen, die erst nach der eigentlichen Operation die Einzelbestrahlung bekamen, waren es sogar nur 3,6 Prozent.

In der zweiten Studie mit 1.305 Frauen kam man zu ähnlich guten Ergebnissen. In der ersten Studie stellte man zudem einen Rückgang der Sterberate fest. Diese liegt allgemein derzeit bei 5,3 Prozent, doch die Frauen der Studie lagen bei nur 3,9 Prozent.