Stiftung Warentest - Jeder dritte Fernzug ist verspätet

Eine Studie der Stiftung Warentest zeigt dass jeder dritte Fernzug unpünktlich ist

Von Matthias Bossaller
29. April 2011

Der Unmut über die Bahn wegen verspäteter Züge hat zugenommen. Das Chaos rund um Weihnachten ist vielen Reisenden noch in unguter Erinnerung. Nun hat die Stiftung Warentest in einer Studie die Unpünktlichkeit vieler Züge bestätigt.

Viele Verspätungen bei den Langstreckenzügen

Über acht Monate lang testete die Einrichtung knapp 500.000 Ankunftszeiten an 20 verschiedenen deutschen Bahnhöfen. Das Ergebnis: Jeder dritte Zug ist unpünktlich. Ein Zug gilt als verspätet, wenn er fünf Minuten über der im Fahrplan angegebenen Zeit liegt. Im Bahnhof von Erfurt stellten die Tester die meisten Verspätungen fest. Bei Langstreckenzügen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Verspätung höher.

So seien 42 Prozent der über lange Strecken rollenden Nachtzüge unpünktlich gewesen, ICE und Eurocity zu 34 Prozent und Intercity zu 29 Prozent. Die Regionalzüge weisen eine geringere Verspätung auf. Nur 15 Prozent von ihnen rollen zu spät in den Bahnhof ein.

Gründe sind bekannt

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat dieses Ergebnis erwartet. Es gebe zu wenig Ausweichgleise für die überlasteten Hauptstrecken. Die Elektronik der Stellwerke ist anfällig und die Züge selbst sind teilweise veraltet. Die Bahn reagiert nun darauf und für sechs Milliarden Euro 220 neue Fernzüge bestellt.