Stoßwellentherapie soll bei Potenzstörung helfen

Von Cornelia Scherpe
21. Oktober 2013

Die sogenannte Stoßwellentherapie kommt in verschiedenen medizinischen Bereichen zum Einsatz. Aktuell nutzt man sie vor allen Dingen beim Auftreten von Nierensteinen. Durch das Verfahren können die kleinen Steinchen direkt im Körper zerstört und daher leichter entfernt werden.

Einsatz der Stoßwellentherapie bei Erektionsstörungen

Nun gedenken Forscher die Methode aber auch bei Erektionsstörungen zum Einsatz zu bringen. Bisher nehmen betroffene Männer vor allen Dingen Medikamente, doch diese können zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Bei der Stoßwellentherapie dagegen haben erste Versuche gezeigt, dass mit keinen bedenklichen Nebenwirkungen zu rechnen ist.

Die Stoßwellen sollen hier natürlich kein Gewebe zerstören, sondern werden so eingestellt, dass sie stimulierend auf die Blutgefäße wirken. Dabei soll nicht nur die Durchblutung vorhandener Gefäße verbessert, sondern auch die Ausbildung neuer Gefäße angeregt werden. In ersten Versuchen war dies bereits möglich. So möchte man jenen Männern helfen, deren Erektionsprobleme auf eine Durchblutungsstörung zurückzuführen sind.

Unterscheidung zwischen körperlichen und seelischen Ursachen

Allgemein unterscheidet der Urologe bei erektiler Dysfunktion zwischen körperlichen und seelischen Ursachen. Patienten, die in die Gruppe der physischen Ursachen fallen, haben in der Mehrheit der Fälle tatsächlich Probleme mit der Durchblutung. Man hofft daher, mit der Stoßwellentherapie viele Betroffene erreichen zu können.

Eine große Probandenstudie ist erforderlich

Damit das Verfahren zur offiziellen Therapiemethode bei erektiler Dysfunktion werden kann, bedarf es aber einer großen Probandenstudie. Daher sucht man derzeit an der Uni-Klinik in Frankfurt nach Freiwilligen, die sich mit der Therapie behandeln lassen wollte. Genügend Betroffene müsste es eigentlich geben, da laut Statistik 50 Prozent aller Männer ab 40 Jahren mit Erektionsproblemen zu kämpfen haben.

Die Abklärung der Ursachen einer Potenzstörung ist im Übrigen immer sinnvoll. Es leidet nicht nur die Lebensqualität darunter, sondern die Probleme können auch das erste Anzeichen für eine ernste Durchblutungsstörung im Körper sein. Eine frühe Abklärung kann daher Bluthochdruck oder Herzleiden vorbeugen.