Stress als Auslöser für Demenz? Seelische Belastungen greifen das Hirn an

Von Nicole Freialdenhoven
17. Februar 2014

Dass ständiger Stress und eine hohe seelische Belastung Körper und Psyche nichts Gutes tun, ist bekannt. Forschern gelang es nun jedoch zum ersten Mal nachzuweisen, dass Stress zu schweren Langzeitfolgen wie Depressionen, Schizophrenie oder Demenz führen kann. Dazu führten sie an der Unversity of California in Berkeley Experimente mit Ratten durch, die eine Woche lang erhöhtem Stress ausgesetzt wurden.

Anschließend stellten sie fest, dass sich bei den Ratten weniger neue Gehirnzellen im Hippocampus gebildet hatten und dafür mehr Hüllzellen. Auch als sich die Ratten wieder von ihrer stressigen Woche erholt hatten, blieb die Produktion der Hüllzellen abnormal hoch. Diese Hüllzellen sorgen dafür, dass sich weniger Verknüpfungen im Hirn bilden können und so die Gedächtnisleistung auf Dauer nachlässt. Bei Menschen könnte dies ähnlich sein.

Die Forscher hoffen nun, dass sich möglichweise Methoden finden lassen, mit denen die Überproduktion der Hüllzellen unter Stress verhindert werden kann und so das Risiko einer psychischen Erkrankung oder einer Demenzerkrankung gemildert wird. Doch bis dahin gibt es nur eine Möglichkeit. Den Stress im eigenen Leben zu reduzieren und häufiger Entspannung zu finden.