Stress und Übergewicht können ein tödliches Paar werden - Risiko für Herzinfarkt steigt

Von Cornelia Scherpe
26. September 2012

Jeder Mensch hat ein individuelles Risiko auf einen Herzinfarkt. Neben der Veranlagung spielt die alltägliche Lebensführung eine ganz zentrale Rolle. Dass Stress schlecht für das Herz sein kann, ist allgemein bekannt und auch Übergewicht ist nicht der beste Freund des Herzens. Nun haben Forscher aber herausgefunden, warum beide Faktoren zusammen als besonders gefährlich angesehen werden müssen.

Der Mensch schüttet am Tage in verschiedenen Situationen unterschiedliche Botenstoffe aus. Endocannabinoide gehören dazu und sind in ihrem Aufbau sehr eng mit psychoaktiven Substanzen verwandt, wie man sie zum Beispiel in Cannabis findet. Sie wirken nicht nur als Stresshormon auf das Gehirn, sondern entfalten ihre Wirkung auch im Herzen. Der Grund dafür sind die Rezeptoren, an denen die Hormone andocken. Diese sind in den Gefäßen des Gehirns ähnlich wie jene in den Kranzgefäßen des Herzens. Daher sind beide Orte Andockstellen. Im Herzen aber können die Botenstoffe einen Infarkt begünstigen. Dies kann geschehen, da die Endocannabinoide in diesen Spezialgefäßen die Elastizität der Wände verringern können. Dadurch sinkt auch der maximal erreichbare Blutfluss, da die Gefäße nicht mehr weit gestellt werden können.

Diese Hormone werden also bei Stress ausgeschüttet, aber damit sie überhaupt erst einmal in den Körper abgegeben werden können, müssen sie produziert werden und dies geschieht ausgerechnet im Fettgewebe. Das bedeutet, dass Menschen, die zu viel Fettgewebe besitzen, auch schnell zu viele Endocannabinoide herstellen können. Übergewichtige können dann in stressigen Situationen schnell größere Mengen der Hormone im Blut haben als es bei Normalgewichtigen der Fall ist. Bewiesen wurde das im Experiment mit 111 Probanden.